Arkadien
gehört erklärtermaßen zur Welt des schönen
Scheins. Es war nicht einmal eine Utopie, sondern eine bukolische
Phantasie. In die Malerei drang das arkadische Motiv, ausgehend
von Venedig, erstmals zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Bis dahin
war die Landschaft allenfalls Kulisse und Beiwerk. Bei Malern
wie Giorgione, Tizian und Campagnola wurde sie zur Hauptsache
des Bildes. Es handelte sich freilich um keine naturgetreue
Abbildung, sondern um eine geistig überhöhte, eben
arkadische Landschaft. Diese Landschaften waren so idealisiert
wie ihre Staffage, die wahlweise aus Schäfern, Schafen,
Philosophen, Satyren und Nymphen bestand. Das Motiv lebt fort
in den fotografisch dokumentierten Inszenierungen Oleg Maslovs
und Viktor Kusnetsovs, die im September 2003 gemeinsam mit dem
Dresdner Fotografen Rainer Boehme Arkadiens Landschaften in
der Umgebung von Dresden wiederentdeckten.
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