Arcadia Saxoniae

Inszenierungen der Sankt Petersburger Künstler
Oleg Maslov & Viktor Kusnetsov
Fotografien von Rainer Boehme, Dresden 2003

Arkadien gehört erklärtermaßen zur Welt des schönen Scheins. Es war nicht einmal eine Utopie, sondern eine bukolische Phantasie. In die Malerei drang das arkadische Motiv, ausgehend von Venedig, erstmals zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Bis dahin war die Landschaft allenfalls Kulisse und Beiwerk. Bei Malern wie Giorgione, Tizian und Campagnola wurde sie zur Hauptsache des Bildes. Es handelte sich freilich um keine naturgetreue Abbildung, sondern um eine geistig überhöhte, eben arkadische Landschaft. Diese Landschaften waren so idealisiert wie ihre Staffage, die wahlweise aus Schäfern, Schafen, Philosophen, Satyren und Nymphen bestand. Das Motiv lebt fort in den fotografisch dokumentierten Inszenierungen Oleg Maslovs und Viktor Kusnetsovs, die im September 2003 gemeinsam mit dem Dresdner Fotografen Rainer Boehme Arkadiens Landschaften in der Umgebung von Dresden wiederentdeckten.

Maslov und Kusnetsov, die zu den Petersburger Neoklassizisten gezählt werden, arbeiten seit 1993 zusammen und verwenden die Fotografien, in denen sie sich selbst inszenieren als freie Vorlagen für ihre Malerei. Ihre Werke wurden unter anderem 1997 in einer Kabinett-Ausstellung des Stedelijk-Museums in Amsterdam gezeigt. Zu Anfang ließen sich die beiden in Russland sehr bekannten Künstler von vorbeikommenden Passanten im Park von Peterhof fotografieren. In den Jahren 1997/98 standen sie schon einmal vor der Kamera des Deutschen, der zu einem Studienaufenthalt in Petersburg weilte.

Siehe auch: Et In Arcadia Ego, Serien von 1997/98

Die Serie kam zustande mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes und des Referates für Europäische und Internationale Angelegenheiten Dresden.

Die Ausstellung läuft bis 27. Oktober 2007.