1997 präsentierten die Künstler ihre Ölgemälde, Aquarelle und Fotografien in einer Kabinettausstellung im Stedelijk-Museum in Amsterdam. Zur gleichen Zeit bot das benachbarte Van-Gogh-Museum eine Retrospektive des berühmten englischen Malers Sir Lawrence Alma Tadema. In seinen Gemälden, die eine vornehme städtische Bourgeoisie vor dem Hintergrund römischer Stätten und dem Ufer des Tiber darstellen, fanden Maslov und Kusnetsov eine geistesverwandte Darstellung. Deshalb nannten sie ihre letzte Serie "Alma Tadema".

Diese Serie wurde in Kooperation mit Rainer Böhme (Dresden / Deutschand), einem Studenten der "Neuen Akademie der Schönen Künste" in Sankt Petersburg, der in Wien Wahrnehmungstheorie studiert hatte, realisiert. Einer von Rainer Böhmes Einflüssen auf die Arbeiten von Maslov und Kusnetsov ist die Betonung von Feinheiten und idyllischen Elementen. Erstmals wurden die antik anmutenden Szenen mit dem Schein natürlichen, gebrochenen Abendlichtes und der reinen Schönheit der Natur inszeniert. Dies ließ die Figurengruppen und die historische Landschaft in einer romantischen Atmosphäre wie altmeisterlich gemalt erscheinen.

Böhme nutzte verschiedene historische Kameras, die die Aufnahmen mit einer ausnehmenden Klarheit und feinen Grauwerten, die farbigen Serien mit dem vollen Spektrum des kraftvollen, nordischen Lichtes auszeichneten. Subtile Einstellungen in der Schärfenausrichtung sind maßgeblich für die wundervolle Wiedergabe von Inkarnaten, Stoffen, Architekturelementen oder Balustraden, vor denen die agierenden Künstler ihre Posen als Faune vorführen. Gleichzeitig aber gewähren diese Arbeiten, wie auch die frühen, 1993 entstandenen Serien, einen deutlichen Hinweis auf ihren zeitgenössischen Kontext. Nicht zu sehen ist freilich, dass die Aufnahmen mehrfach von der Polizei wegen vorgeblicher Erregung öffentlichen Ärgernisses und allgemeiner Unmoral gestört wurden. Das ursprünglich schwedische Palais Lichtenberg, einer der schönsten Paläste vor den Toren der Stadt gehört seit den 1920er Jahren dem Institut für Biologie der Universität Leningrad.

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Arcadia Saxoniae - Serien von 2003